AURUM LUCET

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#NFT #Coolcats #aurumlucet.eth

Da die Kanzlei auch im Bereich der Investitionen in Cryptocurrencies berät, wurde eine neue Kanzleikatze in Form eines nft, sog. non-fungible Token angeschafft. Diese digitalen Kunstwerke haben jeweils eine eigene Adresse auf der Blockchain und sind dadurch jeweils einzigartig durch ihre Token-ID und werden in Ethereum gehandelt. Die Bewertung des Kunstwerks -in diesem Fall des Katzenbildnisses- wird dabei unter anderem durch die Seltenheit der Kombination bestimmter Veränderungsmerkmale der Katze wie deren Augenform, Kleidung, Kopfbedeckung oder Gesichtsausdruck bestimmt, da die Merkmale durch Programmierung zufällig kombiniert wurden. Dieser Bewertungsmaßstab ist anhand eines Raritäts- und damit Begehrlichkeitsfaktors beim Kauf des Tokens auf der Handelsplattform einsehbar. Bei dieser Art der Investition winkt dem Investor auch eine Art Dividende, da die Katzen virtuelle Milch sog. Cool Cats MILK generieren, welche wiederum veräußert werden kann und einen aktuellen Tageskurs hat (die Wahl dieser Art des Wertgenerierens verwundert, da Katzen in der realen Welt nicht typischerweise für ihr Laktieren bekannt sind). Der Handel der NFTs wird über Handelsplattformen von einem Nutzer zum anderen vorgenommen, ohne dass es eine zwischen geschaltete Bank, Notar oder Clearingstelle gäbe.

Das Eintauchen in diese neue Handelswelt wirft die Frage auf, ob ein solcher unregulierter Handel unmittelbar unter den Nutzern vorteilhaft ist. Für eine solche Abwicklung sprechen Transaktionsgeschwindigkeit und Transaktionskosten. Als Kehrseite ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine Prüfung des Vertragsgegenstands durch einen unabhängigen Dritten nicht stattfindet. Es ist hier theoretisch möglich, dass ein Dritter durch Einsicht der Vertragsadresse auf der Blockchain prüft, ob es sich um den Token handelt, auf dessen wertbildende Begehrlichkeitsfaktoren der Käufer Wert legt. Da der Prüfer hier technisch versiert sein muss, nimmt nicht jeder NFT-Käufer eine solche umfassende Prüfung vor. Anders als bei einem Grundstückskauf ist eine Einsicht in ein Grundbuch nicht möglich und der Erwerbsaspirant kann sich nicht in öffentlichem Glauben darauf verlassen, dass der gewünschte Token tatsächlich besteht sowie der Verkäufer verfügungsbefugt ist. Dies kann dazu führen, dass ein Erwerb eines Tokens stattfindet, der nicht der Käufervorstellung entspricht. So passiert es nicht selten, dass ein Käufer für einen vermeintlich guten Preis kein „Original“ erwirbt-soweit man die Bildnisse als solche bezeichnen kann- sondern ein „Plagiat“, bei welchem das Tierbildnis beispielweise in die andere Richtung blickt. Handelt es sich nicht um den „Original“ Herausgeber mit der zugehörigen Vertragsadresse auf der Blockchain, beträgt der Handelspreis für das NFT nur einen Bruchteil des Handelspreises. So gibt es beispielsweise Cryptopunks, bei welchen ein verpixelter Menschenkopf mit bestimmten Merkmalen wie verschieden farbigen Haaren oder einer Pfeife im Mund nach rechts blickt und es gibt Cryptophunks, bei denen die gleichen Figuren mit den gleichen Merkmalen nach links blicken. Beide Tokens unterscheiden sich dahingehend, dass unter Händlern nur die Punks als Original angesehen werden und der Preis für diese derzeit 100-mal so hoch wie der Preis für die Phunks ist.

Daneben gibt es auch neu aufgesetzte Handelsplattformen, die aussehen wie größere, bekanntere Handelsplattformen, die NFT-Eigentümer veranlassen, einzelne Token aus ihrer Wallet, der Cryptogeldbörse, an sie zu übertragen.
In Anbetracht der Unveränderbarkeit der Blockchain, kann jede Transaktion nachvollzogen werden. Jedoch besteht derzeit faktisch keine Handhabe in Form des repressiven Tätigwerdens einer Strafverfolgungsbehörde, hier Betrugsstraftaten nachzuweisen und zu einer Verurteilung zu bringen.

Eine unparteiische Stelle, die vor einer Veräußerung eine Prüfung des Handelstokens vornimmt, könnte hier demnach tatsächlich ein Mehr an Rechtssicherheit für alle Nutzer bieten. Insbesondere bei großen Transaktionsvolumina wie beispielsweise bei dem Erwerb von Bored Ape-Tokens kann daher auch hier im Zuge der vorbeugenden Risikominimierung eine Prüfung nur anempfohlen werden.

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